Mit einer Quote von 7,5 % ist die Stadt Nürnberg aktuell mit weitem Abstand der traurige Spitzenreiter bei Arbeitslosigkeit in ganz Bayern ist. Zur Korrektur dieser Unausgewogenheit gibt es ein Instrumentarium, die staatliche Agentur „Invest in Bavaria“. Diese Agentur lockt tatsächlich ausländische Firmen ins Land. Leider nicht nach Franken.
Unser Vorsitzender Dr. Helmut Ritzer: „Es ist beschämend, wie die „oberbayrische Staatsregierung“ den übrigen Freistaat für dumm verkauft“.
Die Ansbacher Landtagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen, Renate Ackermann spricht von einer extremen Schieflage in der Wirtschafts- und Strukturpolitik.
Ihre Partei hat sich in einer schriftlichen Landtagsanfrage über die regierungseigene Ansiedlungsagentur informieren lassen. Ergebnis: Weite Landesteile gehen bei Standortmarketing und Investorenwerbung beinahe leer aus. Statt „Invest in Bavaria“ müßte es „Invest in Munich“ heißen.
So halfen die freistaatlichen Werber z.B. im Jahr 2010, 58 ausländische Firmen in den Freistaat zu holen. Nur neun dieser Unternehmensansiedlungen ließen sich in Regionen außerhalb Oberbayerns realisieren, davon gerade mal 3 in Franken. Mit anderen Worten, im ohnehin prosperierenden Bezirk Oberbayern entstanden so 850 neue Arbeitsplätze, in Franken dagegen nur 35. Mit diesen Zahlen muss die Daseinsberechtigung von „Invest in Bavaria“ mit seinen 50 Mitarbeitern infrage gestellt werden, so MdL Ackermann. Denn zu den Ansiedlungen im Raum München wäre es auch ohne die Agentur gekommen.
„Bayern wird München“ – diese Entwicklung zugunsten der sowieso boomenden Landeshauptstadt ist für die Fränkische Arbeitsgemeinschaft ein Ärgernis. Wir fordern alle Disziplinen einer Technischen Universität für die Metropolregion Nürnberg, dazu weitere Einrichtungen für Lehre und Forschung die für unsere Schlüsselbranchen von Bedeutung sind, insbesondere im Bereich Verkehr. Es müsse nicht selbstverständlich sein, dass der Freistaat in München unter anderem drei Großkliniken und vier große Theater betreibe.
Dr. Ritzer: „Wieso muss jetzt sogar ein Konzertsaal in München eine Staatsaufgabe sein?"
Anlass der Pressekonferenz war der Tag der Franken am 2. Juli. An diesem Tag wurde im Jahr 1500 das Hl. Römische Reich deutscher Nation in Kreise eingeteilt. Einer davon war der Fränkische Reichskreis, der bis 1806 Bestand hatte.
Weitere Arbeitspapiere der Fränkischen Arbeitsgemeinschaft zu diesem Thema als Download:
"Franken als Forschungs- und Hochschulstandort stärken!"