Für ein starkes Franken
Programm der Fränkischen Arbeitsgemeinschaft e.V.
Die Fränkische Arbeitsgemeinschaft setzt sich seit 60 Jahren für die Belange Frankens in Bayern, im Bund und in Europa ein. Sie versteht sich als Stimme Frankens und als Speerspitze gegen den Zentralismus in Bayern.
Die nachhaltige Vertretung fränkischer Interessen steht für die FAG im Vordergrund. Dabei lehnt sie die Forderung nach einem eigenen Bundesland ab. Separatismus schadet überall auf der Welt mehr, als er nützt. Er bringt auch Franken nicht weiter. Worauf es ankommt ist die energische Zusammenarbeit der drei fränkischen Bezirke, der Städte und Landkreise. Die Metropolregion Nürnberg ist dafür ein großartiges Beispiel.
Die nachfolgenden Überlegungen sollen ein Leitfaden für unsere Arbeit sein, der natürlich immer wieder den neuen Entwicklungen angepasst werden muss.
Frankens Vielfalt – Frankens Identität – Frankens Zukunft
Franken, das Land der Vielfalt
Wir sind überzeugt, Frankens Vielfalt ist auch Frankens Stärke:
die Vielfalt seiner Dialekte und Trachten und selbst
die Vielfalt der Konfessionen.
die Vielfalt seiner Gemeinden, Städte und Kreise von einst und jetzt,
die Vielfalt seiner Landschaften,
Frankens Identität stärken
Wir wollen das Selbstbewusstsein, den Stolz und die Zusammengehörigkeit der Franken fördern.
Dazu gehört es,
den Tag der Franken alle Jahre am 2. Juli zu feiern, dem Tag der Errichtung des Fränkischen Reichskreises im Jahre 1500, der Franken über 300 Jahre als Schicksalsgemeinschaft (Prof. Endres) geprägt hat
die fränkische Fahne bei festlichen Anlässen zu hissen,
das Wissen über Franken und die historische Rolle der Franken zu vertiefen und weiterzugeben
die Bezirke zu erhalten, sie gegenüber den Regierungen zu stärken und ihr Ausbluten durch unsachgemäßes Verlagern von Aufgaben zu verhindern.
Wir fordern ...
die Rückführung der im Zusammenhang mit der Säkularisation, der Mediatisierung und der Eingliederung der fränkischen Gebiete ins Herzogtum bzw. Königreich Bayern nach München gebrachten Kunstschätze und Kulturgüter („Beutekunst“) nach Franken und dafür die Schaffung einer dem Bayerischen Nationalmuseum ebenbürtigen Einrichtung, in Kooperation mit einem bereits bestehenden Museum, wie z.B. dem Diözesanmuseum in Bamberg.
Wir erwarten vom Freistaat Bayern
eine Landesausstellung mit dem Haus der bayerischen Geschichte zum Fränkischen Reichskreis und seiner Bedeutung für Franken
die Unterstützung des Hauses fränkischer Geschichte und seine Anbindung an das Haus der bayerischen Geschichte und
mehr Gewicht für die fränkischen Geschichte im Schulunterricht.
Wir verlangen von den dafür Verantwortlichen eine stärkere Berücksichtigung Frankens in Hörfunk und Fernsehen, besonders in den Programmen des Bayerischen Rundfunks.
Frankens Zukunft gestalten
Wir verlangen von Bund, Land und Europäischer Union eine Politik, die Frankens Wirtschaftsräume regional stärkt, insbesondere jene, die durch die unterschiedlichen Förderbedingungen nach der deutschen und europäischen Einigung schwere Nachteile erlitten haben.
Wir fordern die Forschungseinrichtungen in Franken zu stärken, insbesondere durch
die raschest mögliche Einrichtung eines Max-Planck-Instituts in der Metropolregion
und die Ansiedlung weiterer Max-Planck- und Frauenhofer – Institute bzw. die Stärkung geeigneter vorhandener Institutionen.
Wir halten es für unabdingbar, die Infrastruktur Frankens nachhaltig zu verbessern durch
die Anbindung der fränkischen Wirtschaftsräume an die Zentren im Westen durch den sechsstreifigen Ausbau der Autobahnen A3 Nürnberg – Aschaffenburg und A6 Nürnberg – Heilbronn
die flächendeckende Ertüchtigung des Telekommunikationsnetzes zum DSL-Standard
die zügige Fertigstellung der ICE-Strecke Nürnberg – Berlin
den Ausbau der Bahnlinie Nürnberg – Prag nach europäischem Standard
die Vollendung des S-Bahnnetzes Nürnberg und
den Ausbau der Radwege entlang der Staatsstraßen in Franken, auch für den Tourismus.
Der Tourismus ist ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor in Franken. Wir erwarten, dass er weiter nachhaltig unterstützt wird. Vordringlich sind
eine massive Förderung der Investitionen im Hotel- und Gaststättengewerbe
die Errichtung eines Schwerpunktes Tourismusforschung an einer fränkischen Universität oder Fachhochschule
die Förderung der Aus- und Weiterbildung im Tourismus
Der Gedanke einen Nationalparks Steigerwald auszuweisen, sollte nachhaltig weiterverfolgt werden.
Das Selbstverständnis Bayerns verändern
Der Freistaat Bayern hat drei Stämme, die Bayern, die Franken und die Schwaben. Bayern und seine Repräsentanten müssen endlich begreifen, dass die Franken keine Nordbayern sind, genauso wenig wie die Schwaben Westbayern. Ein so verändertes Selbstverständnis würde auch die Zusammengehörigkeit im Freistaat stärken.